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Nadine ergriff eine Leitersprosse. »Was wollt Ihr tun?«
»Ich habe genug gesehen. Jetzt ist hier Schluß.«
Kahlan ging auf Marlin oder Jagang oder wer immer es war los. Sie mußte dem Kerl
mit ihrer Kraft ein Ende machen.
Mit einem Aufschrei schoß Nadine an Kahlan vorbei und rutschte über den Boden,
als gleite sie über Eis. Der Mann schnappte sich die um sich schlagende Frau,
riß sie herum und packte sie mit einer Hand am Hals. Nadine, die Augen
aufgerissen, rang würgend nach Atem.
Kahlan blieb abrupt stehen, da Marlin sie mit erhobenem Zeigefinger warnte.
»Nichts da. Ich zerquetsche ihr die Kehle.«
Die Mutter Konfessor wich einen Schritt zurück. Nadine schnappte japsend nach
Luft, als er den Griff ein wenig lockerte.
»Ein einziges Leben für all die anderen, die du sonst töten würdest? Glaubt Ihr,
die Mutter Konfessor wäre nicht bereit, eine solche Entscheidung zu treffen?«
Nach Kahlans Worten erwachte in Nadine erneut Panik, und sie versuchte, sich aus
dem Griff zu befreien. Sie schlug ihm ungestüm die Krallen in die Hände. Selbst
wenn Marlin ihr nicht die Kehle zerquetschte, er berührte sie, und wenn Kahlan
ihn mit ihrer Kraft überwältigte, wäre auch das Mädchen verloren.
»Vielleicht würdet Ihr es tun, aber wollt Ihr nicht wissen, was ich hier mache,
Schätzchen? Wollt Ihr nicht wissen, was ich mit Eurem Geliebten vorhabe, dem
großen Lord Rahl?«
Kahlan drehte sich um und schrie nach oben: »Collins! Schließt die Tür.
Verriegelt sie!«
Sofort fiel die Tür mit lautem Knall zu. Nur die fauchenden Fackeln erhellten
die Grube noch. Das hallende Echo der Tür verschmolz mit dem Zischen der
Fackeln.
Kahlan wandte sich wieder zu Marlin um. Ohne ihn aus den Augen zu lassen, begann
sie ihn langsam zu umkreisen. »Was seid Ihr? Und wer?«
»Nun, um ehrlich zu sein, ist das eine schwierige philosophische Frage, wenn man
sie mit Worten erklären will, die Ihr begreift. Ein Traumwandler ist in der
Lage, sich in die grenzenlosen Zeiträume zwischen den Gedanken einzuschleichen,
in denen ein Mensch in seiner Persönlichkeit, in seinem ureigenen Selbst nicht
existiert, und dort den Verstand des Menschen zu besetzen. Was Ihr vor Euch
seht, ist Marlin, ein ergebenes, kleines Schoßhündchen von mir. Ich bin die
Zecke auf seinem Rücken, die er mit in dieses Haus geschleppt hat. Er ist ein
Wirt, dessen ich mich für ... bestimmte Zwecke bediene.«
Nadine schlug nach dem Mann, der sie festhielt, und zwang ihn dadurch, fester
zuzudrücken, damit sie ihm nicht entwischte. Kahlan schürzte die Lippen und bat
sie flehentlich, still zu sein. Wenn sie sich weiter gegen ihn wehrte, würde sie
noch stranguliert werden. Das Mädchen griff nach Kahlans Bitte wie nach einer
Seite 57
Goodkind, Terry - Das Schwert der Wahrheit 07 - Die Nächte des roten Mondes_1.0.txt
Rettungsleine, beruhigte sich und konnte wenigstens wieder atmen.
»Euer Wirt wird bald ein toter Wirt sein«, erwiderte Kahlan.
»Er ist unverzichtbar. Unglücklicherweise - für Euch - ist der Schaden, Marlin
sei Dank, bereits angerichtet.«
Mit einem verstohlenen Seitenblick überzeugte sich Kahlan, daß sie sich der mit
dem Gesicht auf dem Boden liegenden Cara ganz langsam immer weiter näherte.
»Wieso? Was hat er getan?«
»Nun, Marlin hat Euch und Richard in meinem Namen die Flügel gestutzt. Natürlich
steht euch beiden noch einiges durch mich bevor, aber vollbracht hat er es. Ich
hatte das Privileg, Zeuge dieser prachtvollen Tat zu sein.«
»Was habt Ihr getan? Was tut Ihr hier in Aydindril?«
Jagang lachte stillvergnügt in sich hinein. »Nun, ich habe mich amüsiert.
Gestern habe ich mir sogar ein Ja'La-Spiel angesehen. Ihr wart dort. Richard
Rahl war dort. Ich habe Euch beide gesehen. Nun, allerdings hat es mir nicht
gefallen, daß er den Broc gegen einen leichteren ausgetauscht hat. Er hat es zu
einem Spiel für Schwächlinge gemacht. Es muß mit einem schweren Ball gespielt
werden und von den kräftigsten, aggressivsten und brutalsten Spielern - von
denen, die am meisten nach dem Sieg gieren.
Wißt Ihr eigentlich, was _Ja'La_ bedeutet, Kleines?«
Kahlan schüttelte den Kopf und stellte dabei eine Liste auf, welche
Möglichkeiten ihr blieben und was sie am dringendsten tun mußte. Ganz oben auf
der Liste stand, daß sie diesen Mann mit Hilfe ihrer Kraft aufzuhalten hatte,
bevor er aus der Grube entkam, aber zuerst mußte sie soviel wie möglich in
Erfahrung bringen, wenn sie seine Pläne vereiteln wollten. Einmal hatte sie
bereits versagt. Ein zweites Mal konnte sie sich das nicht erlauben.
»Das Wort stammt aus meiner Muttersprache. Der volle, eigentliche Name lautet
_Ja'La dh Jin_ - Das Spiel des Lebens. Es gefällt mir nicht, wie Richard es
verfälscht und verdorben hat.« [ Pobierz caÅ‚ość w formacie PDF ]
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Nadine ergriff eine Leitersprosse. »Was wollt Ihr tun?«
»Ich habe genug gesehen. Jetzt ist hier Schluß.«
Kahlan ging auf Marlin oder Jagang oder wer immer es war los. Sie mußte dem Kerl
mit ihrer Kraft ein Ende machen.
Mit einem Aufschrei schoß Nadine an Kahlan vorbei und rutschte über den Boden,
als gleite sie über Eis. Der Mann schnappte sich die um sich schlagende Frau,
riß sie herum und packte sie mit einer Hand am Hals. Nadine, die Augen
aufgerissen, rang würgend nach Atem.
Kahlan blieb abrupt stehen, da Marlin sie mit erhobenem Zeigefinger warnte.
»Nichts da. Ich zerquetsche ihr die Kehle.«
Die Mutter Konfessor wich einen Schritt zurück. Nadine schnappte japsend nach
Luft, als er den Griff ein wenig lockerte.
»Ein einziges Leben für all die anderen, die du sonst töten würdest? Glaubt Ihr,
die Mutter Konfessor wäre nicht bereit, eine solche Entscheidung zu treffen?«
Nach Kahlans Worten erwachte in Nadine erneut Panik, und sie versuchte, sich aus
dem Griff zu befreien. Sie schlug ihm ungestüm die Krallen in die Hände. Selbst
wenn Marlin ihr nicht die Kehle zerquetschte, er berührte sie, und wenn Kahlan
ihn mit ihrer Kraft überwältigte, wäre auch das Mädchen verloren.
»Vielleicht würdet Ihr es tun, aber wollt Ihr nicht wissen, was ich hier mache,
Schätzchen? Wollt Ihr nicht wissen, was ich mit Eurem Geliebten vorhabe, dem
großen Lord Rahl?«
Kahlan drehte sich um und schrie nach oben: »Collins! Schließt die Tür.
Verriegelt sie!«
Sofort fiel die Tür mit lautem Knall zu. Nur die fauchenden Fackeln erhellten
die Grube noch. Das hallende Echo der Tür verschmolz mit dem Zischen der
Fackeln.
Kahlan wandte sich wieder zu Marlin um. Ohne ihn aus den Augen zu lassen, begann
sie ihn langsam zu umkreisen. »Was seid Ihr? Und wer?«
»Nun, um ehrlich zu sein, ist das eine schwierige philosophische Frage, wenn man
sie mit Worten erklären will, die Ihr begreift. Ein Traumwandler ist in der
Lage, sich in die grenzenlosen Zeiträume zwischen den Gedanken einzuschleichen,
in denen ein Mensch in seiner Persönlichkeit, in seinem ureigenen Selbst nicht
existiert, und dort den Verstand des Menschen zu besetzen. Was Ihr vor Euch
seht, ist Marlin, ein ergebenes, kleines Schoßhündchen von mir. Ich bin die
Zecke auf seinem Rücken, die er mit in dieses Haus geschleppt hat. Er ist ein
Wirt, dessen ich mich für ... bestimmte Zwecke bediene.«
Nadine schlug nach dem Mann, der sie festhielt, und zwang ihn dadurch, fester
zuzudrücken, damit sie ihm nicht entwischte. Kahlan schürzte die Lippen und bat
sie flehentlich, still zu sein. Wenn sie sich weiter gegen ihn wehrte, würde sie
noch stranguliert werden. Das Mädchen griff nach Kahlans Bitte wie nach einer
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Goodkind, Terry - Das Schwert der Wahrheit 07 - Die Nächte des roten Mondes_1.0.txt
Rettungsleine, beruhigte sich und konnte wenigstens wieder atmen.
»Euer Wirt wird bald ein toter Wirt sein«, erwiderte Kahlan.
»Er ist unverzichtbar. Unglücklicherweise - für Euch - ist der Schaden, Marlin
sei Dank, bereits angerichtet.«
Mit einem verstohlenen Seitenblick überzeugte sich Kahlan, daß sie sich der mit
dem Gesicht auf dem Boden liegenden Cara ganz langsam immer weiter näherte.
»Wieso? Was hat er getan?«
»Nun, Marlin hat Euch und Richard in meinem Namen die Flügel gestutzt. Natürlich
steht euch beiden noch einiges durch mich bevor, aber vollbracht hat er es. Ich
hatte das Privileg, Zeuge dieser prachtvollen Tat zu sein.«
»Was habt Ihr getan? Was tut Ihr hier in Aydindril?«
Jagang lachte stillvergnügt in sich hinein. »Nun, ich habe mich amüsiert.
Gestern habe ich mir sogar ein Ja'La-Spiel angesehen. Ihr wart dort. Richard
Rahl war dort. Ich habe Euch beide gesehen. Nun, allerdings hat es mir nicht
gefallen, daß er den Broc gegen einen leichteren ausgetauscht hat. Er hat es zu
einem Spiel für Schwächlinge gemacht. Es muß mit einem schweren Ball gespielt
werden und von den kräftigsten, aggressivsten und brutalsten Spielern - von
denen, die am meisten nach dem Sieg gieren.
Wißt Ihr eigentlich, was _Ja'La_ bedeutet, Kleines?«
Kahlan schüttelte den Kopf und stellte dabei eine Liste auf, welche
Möglichkeiten ihr blieben und was sie am dringendsten tun mußte. Ganz oben auf
der Liste stand, daß sie diesen Mann mit Hilfe ihrer Kraft aufzuhalten hatte,
bevor er aus der Grube entkam, aber zuerst mußte sie soviel wie möglich in
Erfahrung bringen, wenn sie seine Pläne vereiteln wollten. Einmal hatte sie
bereits versagt. Ein zweites Mal konnte sie sich das nicht erlauben.
»Das Wort stammt aus meiner Muttersprache. Der volle, eigentliche Name lautet
_Ja'La dh Jin_ - Das Spiel des Lebens. Es gefällt mir nicht, wie Richard es
verfälscht und verdorben hat.« [ Pobierz caÅ‚ość w formacie PDF ]